Ohne Bauchweh geht in Pottschach wohl gar nix: Der SVSF fuhr am Montag Nachmittag den von allen erwarteten Pflichtsieg gegen Absteiger Piesting ein, jagte seinen Anhängern aber nicht nur einen, sondern mehrere ordentliche Schrecken ein.
Der SVSF war zwar von Beginn tonangebend, vergab durch Tamas Kocsis bereits in der 1. Minute einen Tausender (traf nicht ins leere Tor), lag nach 27 Minuten aber plötzlich mit 0:2 hinten. Zuerst ein harter Hands-Elfmeter (Schutzhand bei einem Freistoß), der zum 0:1 führte (24.), drei Minuten später sah die geschockte SVSF-Abwehr bei einer weiten Einwurfflanke schlecht aus, 0:2. In diesem Moment hatte es sich das Abstiegsgespenst so richtig auf der Pottschacher Sportanlage gemütlich gemacht.
Doch der SVSF zeigte Moral. Denn er hatte einen Norbert Pungor, der trotz starker Schmerzen im Oberschenkel auf´s Feld geschickt wurde, kaum einen Sprint hinlegen konnte, aber mittels Doppelpack (35., 41.) den wichtigen 2:2-Ausgleich sicherstellte. Mehr noch: Pungor erzielte gleich nach Wiederbeginn sogar das 3:2 (47.). In diesem Moment war Piesting bereits mit einem Mann weniger auf dem Platz, denn Mrnjavac sah in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die gelbrote Karte.
Das 3:2 sollte befreiend wirken, tat es aber nicht. Irgendwie bekamen die Pottschacher Kicker die sprichwörtliche Angst vor dem Gewinnen. Es hing viel vom Ausgang dieser Partie ab. Es entwickelte sich eine Zitterpartie, dessen Höhepunkt ein Massenrangelei in der 73. Minute passierte, als sich plötzlich ein halbes Dutzend Spieler in den Haaren lag. Da wurden Stöße, Watschn und auch Tritte ausgeteilt. Schiri Kirschner (ja, jener Schiri vom Abbruchspiel im September 2003 gegen Ternitz) hatte große Mühe, den Ausführungen zu folgen. Letzten Endes mussten Markus Lechner und der Piestinger Tasdemir mit Rot vom Feld, dazu sah Piestings Schwarzmeier auch noch Gelbrot.
Nachdem am Platz wieder Ordnung herrschte, es hieß jetzt 10 gegen 8, hatten die Hecher-Mannen zwangsläufig die Chance, das erlösende 4:2 zu erzielen. Erkin Orhan scheiterte per Kopf an der Latte (83.), Tamas Kocsis scheiterte alleinstehend vor dem Torhüter (87.). Eine brenzlige Situation musste auch Pottschach im Finish überstehen, schließlich pfiff Schiri Kischner nach 92 Minuten (obwohl aufgrund der Rauferei sicher fünf Minuten Nachspielzeit drin waren) ab.
Fazit: Der SVSF am Ende mit einem verdienten Sieg, gezittert wurde aber alle Mal. Piesting schockte Pottschach mit den beiden Treffern zum 2:0, hatte aber sonst offensiv nicht viel zu bieten. Der SVSF spielerisch keinesfalls überzeugend, eher undurchdacht. Gut, dass Norbert Pungor mit dabei sein konnte, sonst hätte die Partie auch anders ausgehen können.
Das Spiel der U23 wurde verschoben und findet wahrscheinlich am Mittwoch oder Donnerstag statt…