Jeder Vater oder jede Mutter ist insgeheim auch ein viel besserer Trainer als der, der gerade auf dem Platz steht. Für Kinder kann ein solches „Trainerdasein“ der Eltern ebenso wie ein impulsives, überkritisches Verhalten (auch des Trainers) negative Folgen haben.
Beobachtet man ein Fußballspiel im Kleinfeldbereich, so wird man den Eindruck nicht los, dass es eigentlich die Eltern sind, die dort spielen.
Einmischungen von außen sowie negative Kommentare sind feste Bestandteile eines jeden Spiels. Für Kreativität und eigene Entscheidungsprozesse der kleinen Kicker bleibt kaum Platz.
„Ich will für mein Kind doch nur das Beste“, rechtfertigt sich ein allzu engagierter Vater nach dem Spiel. Aber ist das Beste nach Meinung der Eltern auch das Beste für das Kind?
Manchmal scheint es, als wären Zielsetzungen von Erwachsenen und Kindern unterschiedlich. Kinder spielen Fußball, um das Spiel zu erlernen und sich zu verbessern. Spaß und Freude sollten, nein – müssen dabei im Vordergrund stehen. Ergebnisse sind bei allem Ehrgeiz zweitrangig.
Erwachsene sind oft zu leistungsorientiert. Sie erwarten teilweise zu viel von ihrem Kind und setzen es somit einem gewissen Druck aus, dem es nicht gewachsen ist. Zu viel Erklärungen machen die Kinder ja verrückt, sie sollen selbstständig auf eine bestimmte Situation reagieren, erläutern viele Trainerphilosophen. Deshalb sollten Eltern angehalten werden, nicht in das Spiel hineinzurufen.
Gerade auch Eltern versuchen dem Kind während des Spiels taktische Anweisungen zu geben, ohne jedoch zu wissen, mit welcher Aufgabe der Trainer das jeweilige Kind betraut hat. Unterschiedliche Anweisungen von Trainer und Eltern führen zur Unsicherheit der Kinder.
Was die Trainer betrifft: Es ist heutzutage nicht leicht, Freiwillige für diesen verantwortungsvollen Job zu finden. Diese Leute opfern nicht nur ihre Zeit, sondern sind auch mit ganzem Herzen bei der Sache. All den Nachwuchstrainern beim SVSF Pottschach muss an dieser Stelle ein großer Dank ausgesprochen werden. Dass sie auch nur Menschen sind und ihre Fehler machen, liegt in der Natur der Sache. All jene, die es besser wissen, sind herzlich eingeladen, einen Trainerposten zu übernehmen um zu erfahren, was alles an so einem Job hängt.
Abschließend sei erwähnt, dass einige Erwachsene ihr Verhalten gegenüber Kindern auf dem Fußballplatz grundlegend überdenken sollten, damit all die kleinen Fußballer genau das tun können, was sie wirklich möchten: Nämlich ohne Druck und Einmischung von außen einfach nur Fußball zu spielen.
Mit sportlichen Grüßen,
Euer Jugendleiter