Um mit allen Gerüchten und Spekulationen aufzuräumen: Der Schreiber dieser Zeilen hat am Samstag nach dem Heimspiel gegen Schönau seinen Rücktritt als Sektionsleiter vollzogen. Mannschaft und Vorstand wurden bereits unter der Woche informiert, nun soll auch die Öffentlichkeit meine Beweggründe erfahren.
Es hat sich einiges getan in letzter Zeit. Zuerst hab ich die Traumfrau meines Lebens geheiratet, dann durfte ich endlich meinen Traumjob ausüben, schließlich bin ich Vater eines absolut traumhaften Burschen geworden und zu guter Letzt werde ich jetzt auch noch zum Erbauer meines Traumhauses. Bis vor einiger Zeit war es so, dass ich dem SVSF Pottschach meine ganze Aufmerksamkeit schenken konnte, aufgrund der angesprochenen Veränderungen, speziell seit Fabio da ist, ist die Tätigkeit im Verein leider immer mehr in den Hintergrund gerückt. 100% zu geben, ist und war einfach nicht mehr möglich. Und nur Halbgas ist mir persönlich zu wenig! Natürlich spielen aber auch sportliche Dinge eine Rolle!
Mein Motto als Sektionsleiter war immer, 100% für den SVSF zu geben. Ob als Jugendleiter, Sektionsleiter, als Spieler oder als Webmaster: Ich hab mich für den Klub zerrissen. Die Ziele, die ich mir zu Beginn meiner Amtszeit gesetzt habe: Den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, sich in der sehr attraktiven 1. Klasse Süd zu etablieren und so nebenbei die Verbindlichkeiten des Vereins (nicht viel, aber doch) zu reduzieren und trotzdem nicht in der Versenkung der 2. Klasse zu verschwinden. Dazu den Nachwuchsbereich auf eine neue Stufe zu führen. Was das betrifft, kann ich zufrieden sein, die Ziele wurden mehr oder weniger erreicht. Einige andere Ziele konnte ich aber nicht erreichen: Ich wollte den Zuschauerdurchschnitt erhöhen, ich wollte eine junge Kampfmannschaft ohne Legionäre aufbauen und ich wollte das Bewusstsein der Pottschacher zum Verein, egal ob Spieler, Funktionäre, Nachwuchstrainer oder Fans positiv verändern.
Besonders der letzt genannte Punkt erscheint mir äußerst wichtig. In Wahrheit schaut es so aus, dass wir derzeit leider nicht eine Einheit sind. Zu viele Personen stellen ihr Eigenwohl über jenes des Vereins. Statt Spaß an der Sache zu haben, denn Fußball ist ja bekanntlich ein Spiel, nehmen es manche viel zu ernst. Und des weiteren haben viele Leute, dazu gehören besonders manche unserer Fans, einfach falsche sportliche Erwartungen, die gar nicht zu erfüllen sind. Kurz um: Das Zusammengehörigkeitsgefühl, den Verein als Ganzes zu sehen, fehlt mir komplett.
Warum eigentlich jetzt? Das 2:3 in Pfaffstätten war nur der letzte kleine Auslöser. Die Rücktrittsgedanken gibt es schon seit einem halben Jahr. Ich weiß, der Zeitpunkt ist psychologisch ungünstig, aber welcher Zeitpunkt ist schon psychologisch günstig? Viel mehr ist mir jetzt klar, dass es unter meiner Führung nicht mehr besser wird. Irgendwann kaufen dir die Leute nicht mehr ab, was du ihnen sagst. Auch ein Sektionsleiter nutzt sich irgendwann ab!
Wie geht´s weiter? Was mich betrifft: Ich bin ein eingefleischter Pottschacher und werde weiter für den Verein arbeiten. Die Öffentlichkeitsarbeit ist mir ein Anliegen: Darum möchte ich nicht nur die Pressearbeit und die Arbeit an der Homepage fortsetzen, sondern auch meinen Teil dazu beitragen, dass die Veranstaltungen des Vereins auch in Zukunft erfolgreich sind. Und ich freue mich auch, endlich wieder trainieren gehen zu können, ohne im Hinterkopf irgendwelche organisatorischen Dinge oder bevorstehende sportliche Entscheidungen zu haben.
Was den Verein angeht: Es ist an der Zeit, einen Wechsel zu vollziehen. Ein neuer frischer Wind muss her. Aber nicht, was das Sportliche betrifft. Mani Hecher ist der perfekte Mann (Trainer) für den derzeitigen Weg. Gebt ihm Zeit, sprecht ihm das Vertrauen aus. Die Zukunft des Vereins steht und fällt viel mehr mit dem Posten des Obmanns. Nicht, dass der jetzige schlechte Arbeit leisten würde. Obmann Josef Buchegger ist seit fast 30 Jahren Obmann. Ohne ihn gäbe es diesen Verein nicht mehr. Das Problem ist: Buchegger würde gerne aufhören, nur es findet sich seit Jahren keiner, der bereit ist, den Posten zu übernehmen. Buchegger wäre der erste, der erleichtert sagen würde: „Danke sehr! Alles Gute!“ In Kürze steht eine Mitgliederversammlung und wenig später eine Generalversammlung an. Es ist also an der Zeit, ein neues Team zu bilden. Je mehr Leute dabei sind, desto besser! Meine Unterstützung hättet ihr!
Abschließend bleibt mir nur mehr eines zu schreiben: Danke an den Vorstand, Danke an die Nachwuchsabteilung, Danke an die Fans und Danke an alle Spieler! Es hat Spaß gemacht! SVSF forever!