Rückblende, 2009: Das Wochenende des Nationalfeiertags. Freitag, 1. Mai und Sonntag, 3. Mai. Pottschach hat zwei Heimspiele: Das erste gegen Kirchschlag, das zweite gegen Kirchberg. Am Freitag passt es: Kirchschlag wird überraschend 1:0 geschlagen, muss seine Meisterträume aufgeben, zwei Tage später verliert der SVSF gegen Kirchberg mit 1:3. Zurück aus der Vergangenheit! 2010! Wieder ein englisches Wochenende, diesmal jenes zu Ostern. Und was passiert? Dasselbe! Diesmal die 2:1-Sensation in Kirchschlag, 48 Stunden später ein maues 1:3 gegen Kirchberg.
Der Ostermontag verläuft aus Pottschacher Sicht sowas von verpatzt: Fünf Minuten vor dem Anpfiff der erste Schock: Christian Benczik, am Samstag noch überragender Panther in Kirchschlag, verdreht sich das Knie. Das war´s für ihn. Ab ins Spital! Patrick Schweritz, bereits 90 Minuten in der U23 im Einsatz, muss ihn ersetzen. Die nächste kalte Dusche schon nach drei Minuten: Ein Schuss von Florian Leopold von der Strafraumgrenze passt genau ins Kreuzeck. Kirchberg, in den ersten beiden Partien mit 0:9 abgewatscht, plötzlich wieder mit Oberwasser. Der SVSF geschockt! Kirchberg spielt körperlich sehr präsent, zuckt nicht zurück, sondern tut den Pottschachern echt weh. Vorne ist Andi Feuchtenhofer der Mann, der die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Ihn bringt Peter Fahrner nicht unter Kontrolle. Schon das 1:0 wird vom Langen initiiert. Der SVSF kommt nach einer Weile besser ins Spiel. Chancen auf den Ausgleich sind da: Alex Höller knapp daneben (16.), Mathias Hecher aus guter Position mit einem Drehschuss (45.). Pause! Mann, es ist kalt hier!
Man wird den Eindruck nicht los, die Pottschacher kriechen auf dem Zahnfleisch daher. Etliche schleppen sich über den Platz, Daniel Pletz muss in der Halbzeitpause ganz raus, es geht nicht mehr. Nach dem Wechsel plätschert das Spiel dahin, spielerische Höhepunkte gibt es nicht. Aber Standards! In der 53. Minute zirkelt Florian Lengl einen Freistoß über die Mauer ins Netz, 2:0. Patrick Schweritz wieder ohne Chance. Die Hecher-Elf versucht sich aufzubäumen. Ein Volley von Erkin Orhan geht drüber (60.), eine Minute später muss der Kirchberger Angeler mit Gelbrot (die zweite Gelbe eher hart?) vom Feld. Zehn Pottschacher finden weiter kein Mittel. Im Gegenteil: Feuchtenhofer setzt sich an der Cornerlinie durch, Stanglpass, der junge Vollnhofer drückt ihn über die Linie, 3:0 (64.), das Weichfleisch ist gegessen. Kirchberg tut nun überhaupt nichts mehr für das Spiel, weg mit allem. Pottschach bemüht sich zwar, tut das aber mit untauglichen Mitteln. Wenigstens etwas gelingt an diesem Tag noch: Erkin Orhan schickt einen Freistoß schön geschossen ins Kreuzeck, 3:1 (88.). Kosmetik, mehr nicht! Dann Schluss, Gott sei Dank, sowieso viel zu kalt hier.
Das Fazit: Der Substanzverlust war zu groß, Kirchberg gewinnt, weil es körperlich präsenter ist. Der starke Leistungsabfall war nicht zu kompensieren. Dazu liegt Kirchberg dem SVSF sowas von überhaupt nicht. Mittlerweile die siebente Niederlage in Folge, das vierte 1:3 in Serie, die sechste Niederlage in Folge mit zwei Toren Unterschied. Während der USV einen veritablen Fehlstart abgewendet hat, darf man im Pottschacher Lager trotzdem zufrieden mit dem Start in die Rückrunde sein. Die Ausgangsposition für die letzten zehn Runden ist gut: Samstag wird die Hütte voll sein, Schlöglmühl kommt in die SVSF-Arena. Bis dahin sind unsere Kicker wieder ausgerastet.
Übrigens noch eine positive Nachricht: Die U23 gewinnt in Kirchberg mit 3:1. Dabei bereits 3:0 vorne gelegen. Die Tore durch Marcus Pfalzer (Elfer), Filip Blazanovic (was, der? Seitfallrückzieher) und Markus Lechner (Flankerich landet im langen Eck)…